Das Reich Amaya liegt nördlich des Galadone und westlich des Angand-Meeres.
Typisch für ganz Amaya sind große Ahorn- und Buchenwälder wie der Ragabor am Südufer des Angand, die das Land im Herbst in die schönsten Farben tauchen, und die vielen Flüsse, Seen, Tümpel und Bäche, die das Aussehen und das Leben im Reich entscheidend mitbestimmen. Es gibt weitläufige Hügelketten und niedrige Berge, die im Herzen Amayas beginnen und sich südlich des Galadone bis nach Cwmbrhan und Caridor erstrecken; dieser Landstrich ist größtenteils von Gras- und Buschland bewachsen.
Das Leben in Amaya wird durch die nahen Gewässer geprägt. Praktisch alle sind von Oktober bis März nicht schiffbar, da sie zugefroren sind oder zu starken Eisgang aufweisen. Die Schneeschmelze im Frühjahr läßt die Gewässer stark anschwellen und über die Ufer treten, was besonders den mächtigen Galadone mit seinen unzähligen Nebenarmen und den Arlend betrifft. Das macht die Provinzen Ar'Alkat, Caraavis und Tanora, die unmittelbar an den Galadone grenzen, zu sehr fruchtbaren Landstrichen. Andererseits bleiben große Gebiete in der Mitte Amayas die meiste Zeit des Jahres so feucht und sumpfig, das sie nur mit Mühen - und Mücken - zu nutzen sind.
Nach dem Sieg über Anganthor II. und damit dem Ende der Ersten Dynastie gingen die Häuser Rohäd, Lannar und ein Teil des Hauses Tenagis (später Amaya-Tenagis) nach Bennegwyn und gründeten Amaya, weil sie vom Haus Caridor im Kampf um die Macht der Zweiten Dynastie geschlagen wurden.
Seit der Gründung des Reiches blühen und gedeihen Wissenschaft und Kunst wie kaum irgendwo sonst, und auch das Handwerk hat eine Blütezeit. Das gesamte Reich profitiert von den Errungenschaften der Künstler und Gelehrten, und der gute Ruf des Landes läßt immer wieder Reisende und Abenteurer nach Amaya kommen. U. a. wurde 132 IV in Tanora die erste Universität der Renegaten-Reiche gegründet. Man lehrt dort seitdem Musik, Dichtung, Ethik, Philosophie, Religion, Recht, Geschichte und Naturkunde.
Hintergrund
Durch den Zerfall des Hauses Tenagis in zwei Linien (mit der Hauptlinie auf Dschodo) und den Umstand, das die Hauptlinie zusammen mit den Derithun die Dritte Dynastie ermöglicht hat, nimmt Amaya eine ungenaue und argwöhnisch beäugte Position innerhalb der Renegatenreiche ein. Versuche, die unehrenhafte Isolation zu durchbrechen, haben bisher nur kleine Erfolge gezeigt. Da im Laufe der Zeit aber diverse (Ehe)Verträge und Abkommen über die Grenzen hinweg geschlossen wurden, wird sich dieser Zustand vermutlich schon bald ändern, wenn ökonomische und strategische Erwägungen wichtiger werden als Dinge der Ehre aus längst vergangenen Zeiten.
Innenpolitik
Oberflächlich ist Amaya ein liberaler, freigeistiger Staat, in dem vornehmlich Rorik mit einem ganz entzückenden Akzent gesprochen wird. Wissenschaft und Kunst werden hoch geschätzt. Gelehrte und Künstler werden durch ihre jeweiligen Gilden und Zünfte vertreten, aber ebenso wie die Zirkel der Bennegydd, die Bruderschaft des Irix, der Lumen Mundi oder AnÏminar wird ihnen nur selten die Möglichkeit geboten, in die Politik eingreifen zu können. Einige Fürsten leisten sich aber den Luxus, Vertreter dieser Gruppen als Berater zu verpflichten. Dies läßt beim Volk mitunter den Eindruck entstehen, sie wären auf deren Hilfe angewiesen. Faktisch haben der König und seine Fürsten das Land aber auch ohne diese Berater gut im Griff - bisher zumindest. Es geschieht praktisch nichts ohne ihre Einwilligung, was i. d. R. aber nicht als Bevormundung angesehen wird, da die Mehrheit der Bevölkerung loyal zu den Gründerhäusern Amayas steht.
Aussenpolitik
Kritischer Dialog
Nach außen wird vor allem die friedliche Nachbarschaft mit Cwmbrhan und Caridor gepflegt und Wert auf stärkere Kontakte zu den Halbmenschen gelegt. Mit Unbehagen sieht man auf die Wirtschaftsmacht Caridors und auf Ghadot & Odarat, die noch stärker im alten Dschodo verwurzelt sind.
Die geschichtlichen und gesellschaftlichen Differenzen konnten bis heute nicht völlig ausgeräumt werden, da man sich noch immer über die Thronfolge und historische Interpretationen streitet. Das Haus Ilianar gilt vielen Amayaten als Zerstörer Dschodos, denn erst durch seine Einmischung sei der Konflikt der Rolkar außer Kontrolle geraten.