Ghadot und Odarat sind im Grunde zwei eigenständige Reiche. Beide sind eng mit dem Clarondone verbunden. Seine zyklischen berflutungen reichern den Boden mit Nährstoffen an und machen das umgebende Land fruchtbar. Jenseits des fruchtbaren Streifens aber wird das Land karstig: Im Osten an der Küste die Steppe des Grünen Meeres und im Westen die Anuad-Andwari Ebenen. Sonnenreich ist vor allem Odarat, in dessen Süden Nyaris, die legendäre Weinhauptstadt liegt, deren Einwohner leicht durch ihre roten Nasen und wankenden Gang zu enttarnen sind.
Hintergund
Die Siedlung TharÕa - das heutige Andragat - ist die älteste, die von den Menschen aus Dschodo auf Bennegwyn gegründet wurde, sie war das Einfallstor nach Westen und unterstand bis zum Ende der vierten Dynastie immer dem Hochkönig auf Dschodo. Im Hinterland siedelten - wegen der geographischen Nähe - in erster Linie Calkath, die sich entlang des Sarandone im Westen und Norden niederließen. So kam es, daß Anggir und Niyena, die Kinder Andragils, des letzten Hochkönigs der Ilianardynastie, nach ihrer Flucht von Dschodo die Kronkolonien Ghadot und Odarat für sich gewinnen konnten. Der Norden (Ghadot) fiel Niyena zu und der Süden Anggir. So entstanden zwei eng assoziierte Königreiche unter der Herrschaft des Hauses Ilianar.
Das ist nun 78 Jahre her und die Enkel der beiden Gründer regieren die Reiche: Tarhan in Odarat und Niyena II. in Ghadot, wo - ähnlich wie in Cwmbrhan - das älteste weibliche Kind die Krone erhält. Die Allianz der beiden Königreiche ist noch immer recht fest, denn jenseits der Straße von Garandot sind die Serassiniden und ihre verbündeten Knechte eine ständige Bedrohung, so daß man sich eitle Zwistigkeiten kaum leisten kann.
POLITIK
Zwillingstaaten
In diesem Staat bestimmt gewöhnlich der König von Odarat das politische Geschehen, nachdem sich die erste Herrscherin von Ghadot dem ersten König von Odarat verpflichtet hatte. Odarat dominiert vor allem die außenpolitischen Entscheidungen, innenpolitisch ist Ghadot souverän.
Innenpolitik
In der Innenpolitik liegen die Schwerpunkt bei Recht und Ordnung, d. h. Fürsten und Vögte haben das Land fest im Griff. Eine tatsächliche Opposition gibt es nicht, die meisten Bürger sind recht zufrieden mit den Königen. Ausländer und Fremde werden in G. & O. schnell verfolgt oder gar eingesperrt, falls sie irgendwie auffallen sollten. Gesellschaftliche Gruppen wie Zünfte, Gilden usw. haben nur manchmal die Möglichkeit, Einfluß geltend zu machen, und dies auch meistens nur in wirtschaftlichen Fragen.
Aussenpolitik
Frontstaaten
In der Außenpolitik ist seit jeher die Vertreibung der Drachen und die endgültige Zerschlagung des Hauses Serassin das erklärte Ziel. Daher werden von Zeit zu Zeit Projekte in Angriff genommen, die immer wieder kleinere und größere militärische Auseinandersetzungen mit Molon zur Folge haben. Diese blutigen Konflikte gaben der Hügelkette zwischen Molon und Ghadot den bezeichnenden Namen Totenhöhen.
Im Westen, jenseits der Eisenberge und der Anuad-Andwari-Ebenen, liegt Caridor, mit dem man eher freundschaftliche Beziehungen pflegt, denn Ghadot und Odarat alleine wären kaum in der Lage, Molon und Dschodo zu widerstehen.
Amaya liegt zwar fern im Nordwesten, doch in Ghadot und Odarat betrachtet man die Beweglichkeit jenes Reiches über das Angand-Meer mit Mißtrauen, denn immerhin regieren dort die Tenagis, und die haben ja dereinst durch ihren Bund mit den Serassin die Ilianaridendynastie auf Dschodo gestürzt. Ein Bund zwischen Dschodo/Molon und Amaya...
Religion
Glauben oder Politik?
Die Menschen in Ghadot und Odarat verehren das für den Kulturkreis der bekannten Reiche übliche Pantheon, wobei sich inzwischen die Sonnengöttin besonderer Aufmerksamkeit erfreut. Das liegt daran, daß der Lumen Mundi hier besondere Präsenz zeigt und sich mit den Adelshäusern verwoben hat. Zwar ist die Philosophie des Ordens eigentlich nicht auf das anbeten einzelner Götter ausgerichtet, doch für das einfache Volk und die einfachen Geister des schwierigen ist das leichter zu verstehen.
So haben andere Kulte, wie Druiden oder die Bennegydd, es zusehends schwerer, ihre Position im Lande zu behaupten.